Kamerun
Ein Kameruner und ein Deutscher treffen sich auf der Straße.
Kameruner: Salut!
Deutscher: Hallo, kennen wir uns irgendwoher? Woher kommst du?
Aus Kamerun. Bei uns ist es üblich, dass man sich auf der Straße grüßt, auch wenn man sich nicht kennt.
Achso, Sie kommen aus Kamerun. Können Sie sich so eine Reise nach Deutschland überhaupt leisten?
Hören Sie mal! Unsere Wirtschaft ist eine der erfolgreichsten Afrikas. Wir können unser Land mit den landwirtschaftlichen Erzeugnissen ernähren und haben noch die Möglichkeit, Teile des Ertrags ins Ausland zu verkaufen. Sie haben bestimmt schon mal Kaffee oder Kakao getrunken und Bananen gegessen, die könnten aus Kamerun importiert worden sein.
Gut. Nur der Export von Nahrungsmitteln trägt nicht allein zum wirtschaftlichen erfolg eines Landes bei. Wie sieht es denn mit eurer Industrie aus?
Hauptsächlich bauen wir Kakao, Kaffee und Bananen an. Baumwolle, Holz, Aluminium und Kautschuk werden auch in den Westen exportiert. Unsere Hauptabnehmer sind Frankreich, Niederlande, Deutschland und die USA.
Schön und gut, aber wie transportiert ihr eure Güter? Habt ihr dafür überhaupt die nötige Infrastruktur?
Die Förderung der Erdölvorkommen reichen für unseren Eigenbedarf. 30 % unserer exportierten Güter sind Roh- und Reinöl. Und was unsere Straßen angeht, sehen wir uns in einer Schlüsselposition im Wettbewerb mit unseren Nachbarländern, weil sie auf unsere Transportverbindungen angewiesen sind.
Ja, aber alle Menschen eures Landes sind damit noch lange nicht beschäftigt, sogar wir haben hier eine Arbeitslosenquote von 5%.
Stimmt, deswegen haben wir auch eine Arbeitslosenquote von 25%.
Und wie sieht es bei euch mit der medizinischen Versorgung und der Alphabetisierungsrate aus? Da könnt ihr mit uns bestimmt nicht mithalten. Auf einen Arzt kommen bei uns ca. 300 Patienten.
Da bei uns nur ca. 75 % der Bevölkerung lesen und schreiben können, können nicht so viele Menschen eine Ausbildung zum Arzt genießen. Deswegen kommen 12.000 Patienten auf einen Arzt.
Das ist ja wirklich unmenschlich.
Tut mir leid, aber ich habe einen dringenden Termin und da kommt auch schon mein Bus. Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Salut!