Ich lebe noch!

Viel zu lange ist es nun schon her, dass ich hier das letzte Mal geschrieben habe. HIer kommen also die neusten Neuigkeiten aus Nkol-Avolo:

Kurz vor Ostern hat die kleine Regenzeit begonnen. Das tut echt gut, denn die Pflanzen sind jetzt richtig saftig gruen, wir essen gerade haufenweise Mangos die zurzeit reif sind und das Klima ist auch etwas angenehmer geworden. Insgesamt ist es nicht mehr so heiss; von Zeit zu Zeit hoert man die Kameruner schon mal sagen, dass sie frieren.
Letztes Wochenende gab es bei uns ein heftiges Gewitter. Viele Baeume sind umgestuertzt, im Pfarrhaus ist das Dach teilweise heruntergekommen, weil das Wellblech mit falschen Naegeln befestigt war und wir waeren beinahe in einem Haufen Mangos erstickt.
Ich war den ganzen Samstag damit beschaeftigt dit Mangos, zu Konfituere zu verarbeiten und am Sonntag hat eine der Schwestern dann die letzten Glaeser abgefuellt. Ihr koennt euch die Menge der Mangos, die aufgrund des Sturms heruntergefallen sind, ueberhaupt nicht vorstellen.

Als wir Sonntag nach Jaunde gefahren sind, kamen wir an einem Dorf vorbei, wo die Haeuser wie Kartenhaeuser zusammengeklappt sind. Die Huetten sind teilweise nur aus HOlz und Erde gebaut und somit haben nicht alle diesem Wetter standgehalten. Bei anderen Haeusern wude das Dach mitgenommen oder eine der Waende ist einfach weggebrochen. In der Mission hatten wir Glueck, an keinem der Haeuser war ein Schaden festzustellen.

Ansonsten versuche ich zur Zeit die Dorfjugend ein bisschen aufzumischen. Wir haben eine Jugendgruppe gegruendet und schon unsere erste Erfolgreiche Aktion durchgefuehrt. Vergangenen Samstag sind wir zu einer schon alten Dame, ca 94 Jahre alt (sie selber meinte, sie koenne sich nicht an ihr Alter erinnern, doch sie habe alle Geschwister ueberlebt) gegangen und haben ihr Holz zum Kochen gesucht, Wasser geholt und um ihre Huette herum sauber gemacht. Das war eine sehr spannende Erfahrung fuer mich, denn so bin ihc das erste Mal richtig tief in den Wald hinein gekommen. Das war schon richtiger Urwald! Mama Dorothee war sehr gluecklich, dass wir gekommen sind um ihr zu Helfen und uns Jugendlichen hat es auch Spass gemacht.
Wir haben beschlossen, jeden letzten Samstag im Monat eine Aktion dieser Art zu machen.

So ich hoffe ihr habt mal wieder einen kleinen Einblick in meine Arbeit bekommen.

Liebe Gruesse
Eure Verena

Ein Kommentar zu “Ich lebe noch!”

  1. Markus Gapp

    Hallo,

    zufällig bin ich über die Anspacher Seite - wohne seit fast einem Jahr hier - auf die Kamerunseite gekommen. Wir waren von Anfang 1995-Mitte 1997 in Kamerun, Bafut, NWP - nördlich von Bamenda für den DED aktiv.

    Dass es heftige Gewitter gibt, hatten wir dort auch regelmäßig erlebt, dass dabei Häuser einbrechen, kenne ich so nicht. Kommt das in letzter Zeit häufiger vor oder ist es eher regional bedingt?

    In einem Jahr kann man/Frau so einiges erleben und lernen. Besonders wichtig ist es, dass das dort gelernte dann auch hier in Deutschland wieder weitergegeben wir. Das war mir immer wichtig und ist auch wichtig für die Deutschen.

    Ich hoffe Du machst witerhin viele positive Erfahrungen dort!

    Aus Neu-Anspach
    Markus Gapp

Einen Kommentar schreiben: