Eine Woche Limburg
Seit Sonntagmittag bin ich von meiner letzten Vorbereitungswoche in Limburg zurück. Diesmal war unser Hauptthema die Begegnung der Kulturen. Wir haben über den Kulturschock, Religion im Einsatzland, Alltag und die Gesellschaft geredet. Wie beim letzten Mal auch haben wir die erarbeiteten Themen in kleinen Sketchen vor der ganzen Gruppe gespielt. Das war teilweise sehr lustig und nicht so langweilig wie die Referate in der Schule.
Als es um den Alltag in den Einsatzländern ging, mussten jeweils zwei Mazler/innen den Raum verlassen und als sie wieder in den Raum kamen, fanden sie eine Situation vor, die auch im Einsatz passieren kann. Ich fand die Gruppe der MaZlerinnen als Kindergartengruppe vor, die Papierflieger basteln sollte. Der “Lehrer” hat mir kurz gesagt, welchen Auftrag die Kinder haben, hat mir einen Rohrstock in die Hand gedrück und ist verschwunden. Ich stand also allein vor meiner “Kindergartengruppe” und musste irgendwas tun, um das herrschende Chaos zu beseitigen. Einige der Kinder wollten keinen Flieger basteln und jammerten nur herum, andere Warfen mir den Flieger an den Kopf und wieder andere begannen mich zu zwicken, als sie merkten, dass ich einen Moment brauchte um wieder einigermaßen Ordnung ins Chaos zu bringen. Meine Glorreiche Idee war mit den Kids ins Freie zu gehen und dort die Flieger fliegen zu lassen.
An dieser Stelle gab es einen Schnitt. Ich war erlöst und heilfroh, dass die Situation nur nachgestellt und keine echte war. Nach mir wurde eine zweite MaZlerin mit der Situation konfrontiert. Zum Abschluss gab es eine kleine Reflexion in der Runde, wie wir reagiert haben und wie man im Ernstfall reagieren könnte.
Ich fand diese Übung sehr sinnvoll, um sich gedanklich mit Problemen auseinanderzusetzen, die unter Umständen auch in Kamerun auf mich zukommen können.
Schwierig war das Abschiednehmen vor der Heimfahrt. Wir 17 MaZler/innen, wovon zwei junge Männer sind, sind als Gruppe so gut zusammen gewachsen, dass es schwer fiel für ein Jahr ”Tschüss” zu sagen. Andererseits haben wir die Möglichkeit per Mail in Kontakt zu bleiben und uns danach wieder zu sehen.
Meine Vorfreude auf Kamerun ist in der Vorbereitungswoche ein großes Stück gewachsen und ich bin froh, wenn ich endlich dort bin und weiß, ich habe alles Wichtige erledigt, was momentan noch zu erledigen ist. Mit großen Schritten geht es auf die Abreise zu und ich freue mich schon riesig darauf.
Demnächst gibts mehr
Eure Verena
am 28. September 2006 um 14:54 Uhr.
na, dann hoffen wir mal, dass du alle Situationen im Ernstfall genauso gut lösen kannst!
Wünsch dir einen guten Flug und dass du diese HP auch von Kamerun aus so oft wie möglich aktualisieren kannst!